Und schon ist ein Jahr wieder fast vorüber. Dieses Jahr war ein ganz Besonderes: wir bei BERNINA hatten uns vorgenommen, Euch ganz viel Tipps und Tricks rund ums Sticken zu geben, denn 2023 war ja das «Jahr des Stickens». Bestimmt habt Ihr schon viel gestickt und unsere hilfreichen Tipps kamen zur Anwendung. Hier findet Ihr diese in der Übersicht: Sticktipps von BERNINA. Heute möchte ich auf das Thema der Positionierung eines Stickdesigns eingehen: Wie stelle ich sicher, dass mein Stickmuster auch wirklich da hinkommt, wo es soll? Je nachdem, welche BERNINA Stickmaschine Ihr habt, gibt es mehrere Möglichkeiten. Zunächst will ich die Funktionen oder Merkmale vorstellen, die bei allen BERNINA stickfähigen Maschinen vorhanden sind. Hier also meine 9 ultimativen Tipps.
Platzieren von Stickmustern – meine 9 Top-Tipps
Tipp 1: Stickschablone verwenden
Vielleicht habt Ihr Euch schon mal gefragt, wozu die durchsichtigen Plastikschablonen bei jedem Stickrahmen dabei sind.
Dieses Stickschablone dient dazu, den Stoff gerade einzuspannen und zeigt die Mitte und die äussere Begrenzung des Stickbereichs an. Wie das geht, seht Ihr in der folgenden Videoanleitung:
Bei Maschinen mit den Funktionen 2-Punkt- oder 4-Punkt-Platzierung, ist es nicht so wichtig, den Stoff exakt und gerade einzuspannen, denn das kann durch diese beiden Funktionen ausgeglichen werden. Bei allen Maschinen ohne diese Funktionen, gilt: je gerader und genauer eingespannt wird, desto leichter fällt die Platzierung.
Tipp 2: Stickmustermitte aktivieren
Ist der Stoff eingespannt und der Stickrahmen an der Maschine angebracht, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um die Position meines Stickmusters zu kontrollieren und zu verändern. In der Stickrahmenauswahl kann das Symbol Stickmustermitte aktiviert werden, dann springt der Cursor von Musteranfang zur Mitte des Designs.
Die Mustermitte des Designs ist meist sehr hilfreich, wenn man sein Stickmuster platzieren möchte, denn normalerweise bezeichne ich auf meinem Projekt den Mittelpunkt. Nun kann das Stickdesign mit den Multifunktionsknöpfen verschoben und an die gewünschte Stelle gerückt werden. Stimmen beide Punkte übereinander, bin ich sicher, dass mein Stickmuster genau platziert wird. Diese Funktion deaktiviere ich aber wieder, denn ansonsten kann ich dann im Bearbeitungsbildschirm nicht mehr die einzelnen Punkte eines Stickmusters anwählen (siehe Punkt 4).
Eine weitere Funktion in der Rahmenauswahl ist das Gitter: aktiviere ich dieses Feld, erscheint zunächst ein grosser Cursor, der die Rahmenmitte anzeigt. Drücke ich ein zweites Mal, wird ein Raster sichtbar.
Das Raster hilft mir, mein Stickmuster exakt zu verschieben (auch wieder mit den Multifunktionsknöpfen).
Tipp 3: Mustergrösse kontrollieren
Eine weitere sehr hilfreiche Funktion befindet sich im Informationsbildschirm («i»): Es handelt sich um das kleine «check»-Symbol.
Mit den Pfeilen im oberen rechten Bereich kann ich die Aussenkontur des Stickmusters geradlinig abfahren (sofern das Design im stickbaren Bereich liegt) und so die Grösse und die Position des Stickmusters überprüfen. Nicht erschrecken, wenn sich der Stickarm in Bewegung setzt 😊. So sehe ich sofort, ob mein Stickdesign auf meinem Projekt Platz hat.
Übrigens ist es auch hier möglich, die Mustermitte anzuwählen (gleiches Symbol wie in der Rahmenauswahl). Möchte ich das Stickmuster verschieben, erfolgt das wieder über die Multifunktionsknöpfe. Der jeweilige Wert der x- und y-Achse wird in den unteren beiden Feldern dargestellt, die dann eine gelbe Umrandung bekommen.
Tipp 4: Absolute Prüfung der Musterpositionierung
Das ist eine meiner Lieblingsfunktionen: «Die Absolute Prüfung der Musterpositionierung». Damit ist es möglich, jeden x-beliebigen Punkt meines Stickdesigns anzuwählen. Der Stickrahmen positioniert sich dann so, dass sich die Nadel genau an dieser Stelle befindet. Diese Funktion haben alle stickfähigen BERNINA Modelle. Super, oder? Angenommen, ich möchte nun die Position der oberen Schneeflocke in der Mitte prüfen, wähle ich diesen Punkt direkt auf dem Bildschirm an.
Aber es kommt noch besser: Wie man im Bild sieht, verdeckt das Fadenkreuz den Bereich etwas, sodass ich nicht genau weiss, welcher Punkt aktiv ist.
Hier kommt die Lupenfunktion ins Spiel!
Tipp 5: Ansicht vergrössern
Die Lupenfunktion findet Ihr im linken unteren Bereich (oberhalb der Stickzeit). Es kann 5-mal vergrössert werden, sodass ich genau den gewünschten Stich anwählen kann.
Möchte ich einen anderen Stich im Design anwählen, der durch die starke Vergrösserung momentan nicht sichtbar ist, verschiebe ich die Bildschirmansicht mit dem Finger an die entsprechende Stelle oder ich verkleinere die Ansicht wieder mit der Lupe (die «Minus-Lupe»). Ist das Symbol mit der Hand (oberhalb der Minus-Lupe) aktiv, verschiebe ich nur die Ansicht, nicht aber das Stickdesign. Wähle ich hingegen das Symbol rechts daneben an, kann ich auch hier das Stickdesign verschieben. Das ist doch mal Finetuning, oder?
Wie anfangs erwähnt, stehen diese tollen Möglichkeiten bei allen stickfähigen BERNINAs zur Verfügung. Im Folgenden werde ich nun noch Funktionen vorstellen, die erst ab einem bestimmten Modell zur Verfügung stehen.
Tipp 6: 2-Punkt-Platzierung (oder Punktgenaue Platzierung)
Damit kann das Stickmuster ausgerichtet und auch gedreht werden, was perfekt ist, wenn man nicht ganz so gerade eingespannt hat. Diese Funktion gibt es ab der BERNINA 590 (und natürlich auch die reine Stickmaschine B 500). Da ein Video viel mehr sagt als 1000 Worte, gibt’s hier das Video zur 2-Punkt-Platzierung zum schauen, wie’s geht.
Bei unserem neuen Topmodell BERNINA 790 PRO funktioniert die 2-Punkt-Platzierung genau gleich, nur sind die Symbole etwas anders angeordnet. Seht hier wie die 2-Punkt-Platzierung bei der B 790 PRO funktioniert:
Tipp 7: 4-Punkt-Platzierung
Das absolute Highlight für mich, wenn es ums exakte Platzieren geht. Da haben sich unsere Ingenieure was Tolles einfallen lassen. Diese Funktion gibt es bei der neuen BERNINA 790 PRO.
Damit kann ich mein Stickdesign nicht nur exakt ausrichten und drehen, sondern auch die Form des Stickmusters exakt auf mein Projekt ausrichten. Klingt bissel kompliziert? Ist es aber überhaupt nicht! Bestimmt habt Ihr es auch schon mal gehabt, dass ein Stickmuster ganz genau die Grösse haben muss, sodass es auf mein Projekt passt, beispielsweise auf eine aufgenähte Tasche. Ich verändere also mein Stickdesign in der Grösse, schaue, dass es gerade ausgerichtet ist, stelle dann aber fest, dass es nicht genau in eine der Ecken passt. Und genau dafür ist unsere neue Funktion, die 4-Punkt-Platzierung. Hier seht ihr, wie einfach das geht:
Tipp 8: Laser
Auch das ist ein Wow-Feature bei der BERNINA 790 PRO. Kein mühsames Handrad-Drehen, damit sich die Nadel senkt und ich sehen kann, wo mein Stich ist, sondern einfach und bequem mit dem Laser checken, wo der Stich platziert wird. Und weil unser Laser so genau und fein ist, hat er den Namen Punktgenauer Laser zu Recht verdient!
In folgendem Videotutorial seht Ihr, wie hilfreich der Laser in Verbindung mit dem exakten Positionieren ist, aber auch, wie man ihn beim Nähen einsetzt. Der Laser ist immer dann unverzichtbar, wenn es absolut genau werden muss!
Tipp 9: Bordürensticken
Diese Funktion ist ab der BERNINA 590 (und der Stickmaschine B 500) verfügbar. Ich habe es hier in meinen Blogbeitrag mit aufgenommen, weil ich beim Bordürensticken die Möglichkeit habe, meinen Stickmuster-Rapport durch Referenzpunkte ganz genau auszurichten. Zum Bordürensticken empfehle ich den Stickrahmen Mega-Hoop, der extra dafür entwickelt wurde. Er ist extra lang und hat einen Stickbereich von 150 x 400 mm, sodass ich nicht so oft umspannen muss.
Damit die Bordüre gerade wird, ist es empfehlenswert, auf dem Stoff Hilfslinien einzuzeichnen. Diese machen es leichter, das Projekt gerade einzuspannen. Gerne benutze ich beim Einspannen die Stickschablone (siehe Punkt 1). Nachdem das gewünschte Stickmuster angewählt wurde, aktiviere ich die Bordürenfunktion (in «i» das Feld mit den Schmetterlingen).
Die Maschine berechnet automatisch, wie viele Rapporte des Stickdesigns in dem gewählten Rahmen Platz haben und fügt sie ein. Ausserdem – und das ist zum Positionieren sehr wichtig – werden Referenzpunkte (die gelben Pfeile unten) eingefügt, die am Ende der Stickerei gestickt werden und als Platzierungshilfe verwendet werden können.
Sind auch die Referenzpunkte gestickt, bestätige ich mit dem Bordürensticken-Symbol.
Nun spanne ich mein Projekt um, und zwar so, dass die gestickten Referenzpunkte noch im oberen Stickbereich des Rahmens liegen. Den Bildschirm bestätige ich mit dem grünen Haken.
Ist umgespannt und der Stickrahmen wieder angebracht, kann ich die Nadel mithilfe der Multifunktionsknöpfen genau über den gestickten Referenzpunkten positionieren.
Für nähere Informationen zum Bordürensticken könnt Ihr Euch auch das Videotutorial ansehen:
So, das waren jetzt “Alle Neune” zum exakten Positionieren eines Stickdesigns.
Ich wünsche Euch viel Spass beim Ausprobieren und hoffe, Ihr konntet das ein oder andere aus diesem Beitrag für Euch mitnehmen.
Herzliche Grüsse,
Mirjam
Leider sind nun viele neue Arbeitsanleitungen nur noch mit pinterest anzuschauen und nichtmehr also Vorlage zu drucken. Mein Nàhzimmer befinder sich im Keller und dort ist kein Wlan zu empfangen. Also ist der Arbeitsablauf nicht sichtbar. Ich find das nicht mehr schòn im Blog.Liebe Grùße, Brigitte
Hallo Brigitte, danke für den Kommentar. Ich verstehe deinen Hinweis leider nicht. Es hat sich im Blog in Bezug auf die Darstellung/Druckbarkeit nichts geändert. Wenn Du einen Artikel ausdrucken willst, öffne bitte den betreffenden Beitrag im Blog. Danach hast Du folgende Optionen: Du kannst entweder direkt aus dem Browser drucken (in der Regel kannst du den Druckdialog Deines Browsers mit STRG+P starten) oder du kannst den kompletten Inhalt des Beitrags mit der Maus markieren, kopieren, in ein Word-Dokument einfügen, dieses nach Belieben bearbeiten und dann aus Word drucken. Mit Pinterest hat das alles nichts zu tun. Auf Pinterest werden einzelne Blogbeiträge beworben. Die Inhalte waren und sind aber ausschliesslich hier im Blog zu finden. Wie erwähnt, es ist diesbezüglich alles beim Alten …
Lieber Gruss
Matthias