Waren Sie dieses Jahr schon auf der Wiesn – oder auf einem der vielen anderen spätsommerlichen Bier- und Weinfeste im Land? Wenn Sie Ihren Besuch noch vor sich haben, wäre das erste Modell dieser kleinen Serie das passende Outfit für Ihre SD-Karten. Selbstverständlich genauso geeignet für alpine Foto-Wanderungen oder das städtische Alpenglücksgefühl …
Das Täschchen besteht aus einem einzigen Schnittteil (plus einem kleinen Rechteck für ein selbst genähtes Aufhängeband). Diese Fläche können Sie nach Belieben gestalten: patchen, quilten, besticken, mit Applikationen versehen etc. Ein wenig trickreich ist, dass, im Unterschied zu den meisten Quiltarbeiten, zwei der Kanten vor dem Quilten verstürzt werden müssen. Aber mit der richtigen Technik ist das kein Problem!
Suchen Sie sich 4 Stoffreste in einer Farbstellung mit “Alpenfeeling” und patchen Sie sie leicht schräg und mit unterschiedlichen Breiten aneinander. Hier muss erst mal nichts genau sein. Wichtig ist allerdings, dass Sie genügend Überstand auf allen Seiten haben, um später das Schnittteil so positionieren zu können, dass die Proprtionen Ihres Flächendesigns ideal zur Geltung kommen.
Zusätzlich zum gepatchten Außenteil benötigen Sie ein ausreichend großes Rechteck Thermolam (oder vergleichbare, feste Vlieseinlage) sowie ein passendes Stück Stoff für die Innenseite. Achtung: wenn Sie verstürzen, dürfen Sie das Quiltsandwich natürlich nicht “wie immer” aufbauen, sondern diesmal muss die Reihenfolge sein: Vlies, Innenstoff und darauf rechts auf rechts das Patchwork. Das Patchworkteil wird nach dem Abnähen nach hinten gestülpt, und DANN haben Sie wieder die gewohnte Abfolge, nur eben mit fertig verstürzten Kanten.
Zum Abnähen der Verstürznaht benötigen Sie eine Schablone (sie ist im PDF enthalten). Legen Sie das Schnittteil an der als richtig ermittelten Position auf das Patchwork und schneiden Sie mit dem Rollschneider eine Längskante sauber (wie im Bild oben an der türkis Seite). An dieser Kante legen Sie dann die Schablone an. Die andere Längskante bleibt vorläufig unbeschnitten, damit es noch etwas Spielraum für Verschiebungen und dergl. durch das Quilten gibt. Markieren Sie sich die beiden Innenecken der Schablone mit einem Bleistiftpunkt, sodass Sie, auch wenn die Arbeit unter der Nähmaschine liegt, die Position halten können. (Zum Nähen mit der Schablone finden Sie noch ein paar Abbildungen in einer späteren Folge.)
Schneiden Sie die Nahtzugaben wie gezeigt zurück und knipsen Sie sie an den Innenecken mit einer scharfen Schere ein. Kürzen Sie die Vlieseinlage entlang der Naht, so weit es geht. Wenden Sie das Teil und ziehen Sie die Außenecken sorgfältig heraus.
Jetzt kommt endlich der angenehme Part: Steppen Sie entlang der Nähte und in den breiteren Abschnitten auch ein paar Mal dazwischen. Lassen Sie alle Fäden hängen und versorgen Sie sie von Hand durch die Kantennaht ins Innere des Sandwichs.
Legen Sie nun noch einmal das Schnittteil auf und beschneiden Sie die zweite Längskante. Beide Kanten können nun mit der Overlock oder mit einem entsprechenden Nutzstich der Nähmaschine versäubert werden.
Fertigen Sie sich ein kleines Stück Band, z.B. mit dem BERNINA Bandeinfasser (ich hatte noch ein Stückchen in rot übrig) und nähen Sie es auf einer Seite einer Seitennaht fest.
Klappen Sie schließlich das Täschchen rechts auf rechts zusammen und schließen Sie die Seitennähte. Der kleine Boden entsteht, indem am Ende der Seitennähte kleine Abnäher abgenäht werden. Falten Sie dazu die Naht in die Mitte und nähen Sie jeweils im 45°-Winkel über die Ecken.
Das Täschchen wird mit zwei Druckknöpfen geschlossen. Als Verzierung habe ich eine Reihe kleiner Perlmuttscheiben mit Rocailles aufgestickt. Hat das nicht einen Hauch von Charivari?
In den kommenden Folgen dieser Serie werde ich auf weitere Verarbeitungsdetails eingehen, aber vor allem werde ich Ihnen zeigen, wie unterschiedliche Ergebnisse man aus einem Grundschnitt mit ein paar Abwandlungen und verschiedenen Gestaltungsideen rausholen kann.
Viel Spaß beim Fotografieren im Alpenlook – und bis demnächst!
Schnitt zum Download:
Hallo Lorchen,
ist das Akku-Klimbim nicht ein bisschen zu schwer, um es auch noch an den Kamerariemen zu hängen? Aber ein weiteres Zubehörtäschchen für in die Handtasche ist auch okay, besonders wenn es suchmindernd irgendwo eingehängt werden kann.
Viele Grüße
Ursula
Da ist mir gerade noch eingefallen: Ich brauche entweder ein Täschchen, dass etwas mehr Platz hat, oder vielleicht sogar zwei Täschchen, denn außer den Speicherkarten habe ich noch zwei Reservebatterien für meine S… Cybershot.
Lorchen
Das Täschchen ist ja wirklich schnuckelig! Als in England lebende Hamburgerin muss ich mir da mal was einfallen lassen, was ein bisschen hanseatisch ist.. 🙂
Ich hab’ nie verstanden, warum den Mädels immer was am Handy rumbammelt, was keinen Sinn macht. So -jetzt kann ich was an der Kamera rumbammeln lassen, was aber ganz viel Sinn macht und auch noch gut aussieht. Bloß für Moskau reicht die Zeit nicht mehr…
Hat sich der Versender mit dem C schon gemeldet? Schnell Geschmacksmusterschutz beantragen.
Die Kollektion muss natürlich noch um eine BERNINA-Tasche ergänzt werden.
Ein dickes Lob für Kreativität “at its best”
Also … der Genialitätspreis gebührt eindeutig Dir, liebe Pia!
Ich müsste die Diskussion herauskramen- für alle, die es in den Kommentaren nicht mitbekommen haben: es war irgendwo im Kontext von Birmingham und Russland: Gudrun wollte mehr Übersicht über die Fotos und Pia wollte diese Übersicht auch noch in ihrem Blickfeld, sozusagen strategisch nahe am Objektiv.
Aber ich freue mich natürlich sehr, dass die Ausarbeitung soviel Anklang findet 😉 …
Liebe Claudia, Baby-Bilder….
Mal nachdenken … die bisherige Zielgruppe waren ja Bernina-Russlandreisende … hmmm … es erscheinen neue Bilder vor meinem geistigen Auge … vielleicht gibt es einen Nachtrag …
Hallo Ursula,
vielen Dank für die tolle Idee. 🙂
Liebe Grüsse
Susanne
Liebe Ursula,
das ist wirklich eine mehr als verrückte Idee – sehr genial!
Bin schon gespannt, was nocht kommt! Hoffentlich vergisst Du die Baby-Bilder nicht…
Liebe Grüße
Claudia
Herzallerliebst!! Ich bin nur noch am Lachen – einfach genial liebe Ursula!!!!!