Mit einem Rand, ob breit oder schmal, ob es mehrere in verschiedenen Farben oder mit Cornerstones sind, könnt Ihr die Wirkung und das Aussehen eines Quilts total verändern.
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Hier einige Beispiele aus dem Quiltprogramm mit dem Zickzackmuster:
Ein weißer Rand:
Verschiedene Randstreifen:
Ein breiterer Rand:
Bevor Ihr Euch für eine Randgestaltung entscheidet, probiert die Möglichkeiten mit den verschiedenen Farben aus, indem Ihr Euch einige Stoffe an den Rand des Quilts legt:
Streifen rundherum annähen
Bei dieser Kinderdecke zeige ich Euch die einfachste Methode.
Diese kleine Kinderdecke wollte ich mit den Randstreifen vergrößern. Das wird aber auch bei großen Quilts mit längeren Randstreifen genauso gemacht.
Um die gegenüberliegenden Seiten gleich lang zu bekommen, wird die Quiltgröße 3x gemessen für die waagerechten Randstreifen und auch 3 x für die senkrechten Randstreifen.
Und zwar am oberen Rand, in der Mitte und am unteren Rand:
Die Längenmaße werden etwas unterschiedlich sein:
- Zum Beispiel: 110, 108 und 109 cm. Von diesen 3 Werten nehmt Ihr den Mittelwert – hier sind es 109 cm.
- Beide Randstreifen werden jetzt genau 109 cm geschnitten.
Genäht habe ich diese Methode jetzt für Euch mit einem gemusterten Stoff – das ist dann der Quilt – und einem weißen Randstreifen, mit einem blauen Oberfaden und mit rotem Garn in der Spule:
Die Mitte des Randstreifens wird genau auf die Mitte der oberen Kante gesteckt, die Enden werden auf beiden Seiten an das Ende des Quilts gesteckt:
Es wird zunächst von der Mitte zu dem einen Ende genäht mit dem Randstreifen obenliegend:
Dann wird die Arbeit umgedreht und Ihr näht von der Mitte zur anderen Seite, der Randstreifen liegt jetzt unten:
Mit dieser Methode vermeidet Ihr das Verschieben des Quilts, alle Seiten werden gleichmäßig. Das ist vor allem wichtig bei den größeren Quilt mit einer Seitenlänge von 150 bis 250 cm.
Mit den senkrechten Randstreifen macht Ihr es genauso.
Alle Randstreifen werden so angenäht. Der Quilt hat danach einen gleichmäßigen Rand, die Seiten sind gleichlang.
Nähen mit dem Patchworkfuß# 97 C/D
Als Quiltfuß für die großen Maschinen gibt es den Fuß#97 C/D mit einer Führungsschiene.
Der Fuß ist genial einzusetzen:
Er hat an der Innenkante einen Abstand von 1/8 inch zur Nadel, an der Außenkante einen Abstand von ¼ inch zur Nadel und ganz außen – leicht zu führen mit der Führungsschiene – die 0,75 cm Nahtzugabe:
Die Führungsschiene könnt Ihr auch auf eine andere breitere Nahtzugabe einstellen:
Zum Nähen wird die Geradstichplatte eingesetzt:
Und noch komfortabler wird es mit dem Dualtransport:
Bisher habe ich ja immer mit demPatchworkfuß#37 genäht, das wird sich ab jetzt etwas ändern.
Briefecken nähen
Ganz edel und profimäßig sehen die Briefecken auch an einem Quilt aus. Zu einigen Mustern passen auch die Briefecken besser als das gerade Ansetzen der Streifen.
Bei einem Kissen mit Briefecken habe ich Euch das Nähen der Briefecken gezeigt:
- Die Streifenlänge beträgt: Quiltlänge + 2x die gewünschte Streifenbreite + mindestens 3 cm als Spielraum zum genauen Zuschneiden nach dem Nähen
- Die Streifen werden genau mittig festgesteckt und bis 1/4 inch vor dem Ende des Quilts angenäht,
- von beiden Seiten stoßen sie genau aneinander,
- die Ecke wird diagonal gefaltet, dabei liegen die Nähte der Randstreifen genau übereinander,
- genau fortlaufend zur Diagonale werden die beiden Randstreifen zusammengenäht, mit einem Stift diese Nählinie markieren,
- die Nahtzugabe daneben stehenlassen und den Rest abschneiden,
- bei einer Streifenfolge kann jetzt kontrolliert werden, ob die Streifen sich genau treffen,
- Zusammennähen von der Ecke nach außen – das ist jetzt eine Y-Naht
- Nach dem Zusammennähen wird diese Naht auseinander gebügelt! – das ist eine der wenigen Nähte, die bei mir auseinander gebügelt wird.
Die gleichmäßige Einfassung.
Bei einem Quilt wirken diese Randstreifen auch sehr edel, sie sind alle gleichlang und rahmen einen Quilt sehr harmonisch ein.
Die Streifen sind alle gleichlang: Quiltlänge plus eine Streifenbreite ergibt die Streifenlänge. Wenn dieser Rand aus zwei oder mehreren Streifen bestehen soll, wird diese Streifenfolge vorher zusammengenäht – so könnt Ihr die Streifenfolge in einem Rutsch an den Quilt annähen.
Genäht wird in einer bestimmten Reihenfolge:
Die erste Naht bleibt am Ende noch offen – das ist das sogenannte ” Nähen mit offenen Nähten”:
Der nächste Streifen wird durchgehend angenäht – leider etwas unscharf, ich konnte das Foto nicht wiederholen:
Wenn auch der vierte Streifen angenäht ist, wird die noch offene Naht beim ersten Streifen geschlossen:
Fertig ist diese Umrandung:
Die Randgestaltung geht auch mit den Resten von den Blöcken:
oder auch asymmetrisch wie bei meinem Regensommer 2011:
Bei einem frei geschnittenen Quilt sieht auch ein Rand mit frei geschnittenen Streifen und Muster sehr gut aus:
Im nächsten Beitrag – auch schon in der nächsten Woche – geht es weiter mit den verschiedenen Möglichkeiten zum Zusammensetzen der drei Lagen: Quilttop, Vlies und Rückseite und mit einigen Tipps zum Quilten.
Bis bald!
Eure Wiebke
Hier findet Ihr die vorherigen Beiträge aus der Reihe Patchwork für Anfänger einzeln:
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Liebe Wiebke, auch, wenn ich keine Bern in Nähmaschine habe, deine Fotos und Erklärungen sind klar und leicht verständlich, gerne komme ich auf deinen Blog zurück.
Wunderbar, liebe Wiebke, Erklärung und die vielen Beispiele dazu – sie regen sicher Viele zum Nähen an.
Liebe Grüße und Danke für die Mühe
Erika
Danke schön, liebe Erika.
Das wäre eigentlich wunderbar, vielleicht sehen wir ja mal einige der Arbeiten in der Community.
Liebe Grüße
Wiebke