Kreative Artikel zum Thema Quilten

Flying Geese nähen: 7 verschiedene Möglichkeiten – Teil 1 bis 3

Flying Geese nähen

Das traditionelle Muster der Flying Geese kennen wir wohl fast alle.

Ob als moderner Quilt mit einem Vogelzug, in den traditionellen Blöcken, als kleiner Wandbehang oder als Randbordüre. Überall finden wir diese vielseitigen Gänsemotive.

Auch ein Zickzackmuster läßt sich mit den Flying geese nähen:

So gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten der Nähmethoden. Ganz klassisch mit Schablonen, mit einem speziellen Dreieck, frei geschnitten oder in Schnellschneidetechnik.

Da wird jeder dann die Lieblingsmethode finden.

Bei den Red-and-White-Anleitungen habe ich Euch viele Muster aufgezeichnet:

Heute möchte ich Euch die 3 bekanntesten Möglichkeiten zeigen.

Flying Geese nähen: mit Schablonen

Ihr könnt Euch die Schablonen selbst anfertigen. Aus dickem Papier zugeschnitten legt Ihr diese Schablonen unter das Lineal und schneidet am Linealrand mit dem Rollenschneider diese Dreiecke aus. Hier muss aber immer auf den schrägen Fadenlauf geachtet werden. Die roten Pfeile zeigen Euch die Kanten mit dem schrägen Fadenlauf, rundherum habe ich in grün den geraden Fadenlauf eingezeichnet.Die einzelnen Teile solllten auch so zugeschnitten werden, damit die Aussenkanten der einzelnen Blöcke immer einen geraden Fadenlauf haben:

Es gibt auch fertige Schablonen aus Plexiglas, die sofort zum Zuschneiden mit dem Rollenschneider benutzt werden. Mit diesen Schablonen habe ich aber noch nicht gearbeitet. Ihr könnt in einem Beitrag von Tatjana nachlesen, wie mit diesen Schablonen gearbeitet wird.

Vorteile bei dieser Methode:

  • Schnelles, genaues Zuschneiden
  • Die Schablone hat die Einteilung für verschiedene Größen

Nachteile :

  • Es werden die Dreiecke ausgeschnitten
  • Diese Dreiecke näht Ihr dann im schrägen Fadenlauf zusammen. Die Kanten können sich dabei sehr leicht dehnen. Für mich ist diese anscheinend so einfache Methode nicht so gut für Anfänger geeignet.

Flying Geese nähen: mit der Streifentechnik – „Strip-Piecing-Methode“

Bei der Streifentechnik benötigt Ihr keine Schablonen. Alle Teile werden aus Streifen zugeschnitten. Das gilt für sehr viele traditionelle Musterblöcke.

Die Größenangaben dieser Streifen findet Ihr in den Zeichnungen und Tabellen bei meinen Beiträgen über die Vierer-Blöcke und über die Neuner-Blöcke.

Für den Vierer-Block “Sawtooth Star” sucht Ihr Euch die Größenangaben für diese Blockteile bei den Viererblöcken raus.

Viererblock zuschneiden ohne Schablone

Die verschiedenen Größen in cm und in inch findet Ihr in den passenden Tabellen:

Viererblock – alle Größen in cm

Zuschnitt Flying Geese - Übersichtstabelle cm

Viererblock – alle Größen in inch

Zuschnitt Flying Geese - Übersichtstabelle Inch

Diese Tabellen könnt Ihr Euch auch ausdrucken als PDF-Datei: Viererblock

Zuschneiden der benötigten Teile:

Die Teile C, D und O schneidet Ihr als Streifen ab, danach dann daraus die einzelnen Teile.

Für meine Topflappen 20 x 20 cm habe ich folgende Teile zugeschnitten (immer gleich für 2 Topflappen):

Stoff für den Stern:

2 x Teil C  11,5, x 11,5 cm

16 x Teil D   6,5 x 6,5 cm

Aus dem Hintergrundstoff:

8 x Teil O  11,5 x 6,5 cm

8 x Teil D  6,5 x 6,5 cm

Nähen in der Streifentechnik

Ihr legt Euch alle Teile zum Muster zusammen. Die D-Quadrate aus dem Sternenstoff habe ich hier diagonal gefaltet und lose als Sternenzacken aufgelegt:

Eine Nählinie diagonal durch das Quadrat D wird hier aufgezeichnet, hier bei dem dunklen Stoff habe ich meine Kante von einer Restseife zum Zeichnen verwendet. Der Vorteil ist dabei, dass sie ohne Rückstände schnell wieder verschwindet.

Das Quadrat D wird auf das Rechteck O Kante auf Kante aufgelegt und direkt auf der Linie wird genäht. Bei einer Größe ab 5 cm lohnt sich schon eine zweite Naht im äußeren Dreieck.

Zwischen diesen beiden Nähten wird das kleine Dreieck abgeschnitten und als kleines zusammengesetztes Quadrat für eine andere Arbeit zur Seite gelegt:

Die Naht wird jetzt nur ausgestrichen – „fingerbügeln“. So kann sich diese Naht im schrägen Fadenlauf nicht verziehen. Danach wird das 2. Quadrat in der gleichen Weise aufgenäht:

Jetzt vorsichtig bügeln.

Und alle Teile zu einem Stern zusammennähen, zunächst die 3 Reihen und dann die Reihen zusammennähen:

 

Fertig sehen diese Topflappen dann so aus. Da habe ich dann wieder einmal „Sterne“ zu vergeben für den Gastgeber:

Vorteile dieser Methode:

  • Schnelles, genaues Zuschneiden
  • Es wird nur in Streifen zugeschnitten
  • Es werden keine Schablonen benötigt
  • Der schräge Fadenlauf kann sich so nicht dehnen, da gibt’s dann keine ausgeleierten Kanten
  • Bestens geeignet auch für Anfänger
  • Die Jelly Roll – Streifen könnnen hier verwendet werden

Nachteile:

  • Etwas Verschnitt mit den abgeschnittenen Dreiecken – die aber noch ab einer bestimmten Größe weiter verarbeitet werden können.

Flying Geese nähen: Vier auf einen Streich – die „No-Waste-methode“.

Schon 2015 hat uns Tula Pink bei ihrem Bird Seed – Quilt diese Methode gezeigt. Faszinierend ist dabei, dass gleichzeitig 4 Flying geese genäht werden. Bei meinem Quilt mit dem kleinen Nils Holgerson auf dem Rücken der Gänse habe ich diese Methode auch genäht und Euch gezeigt.

Ausrechnen und zuschneiden der Quadrate:

Ausrechnen könnt Ihr Euch diese Größen auch selbst:

Seitenlänge der Geese (hier sind es 10 cm)  – also 10 cm

 Plus 2 Nahtzugaben + 1,5 cm = 11,5 cm   

Plus die Nahtzugaben für 2 diagonale Nähte (je 1cm) also plus  2cm = 13,5 cm

Für den Hintergrund: Fertige Größe 5 x 5 cm  + 2 Nahtzugaben = 6,5cm + 1 x diagonale Nahtzugabe  von  1cm  =  7,5 x 7,5 cm

Diese Rechnung klappt, wenn Ihr mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm näht

Ich schneide also folgende Größen zu für 2 Topflappen mit dem Dutchmann Puzzle-Block in 20 x 20 cm:

Geesestoff: 4 Quadrate 13,5 x 13,5 cm

Hintergrundstoff: 16 Quadrate 7,5 x 7,5 cm.

Nähen der 4 Geese:

  • 2 Quadrate mit der eingezeichneten Diagonale werden auf die Ecken des großen Quadrates gelegt und neben der Linie auf beiden Seiten aufgenäht.
  • Genau mittig durchschneiden
  • Die Dreiecke aufklappen und fingerbügeln

 

  • Wieder ein Quadrat genau auf die Ecke legen und neben der diagonalen Linie rechts und links nähen
  • Mittig durchschneiden
  • Aufklappen und vorsichtig bügeln

Die Flying Geese zu einem Muster legen und zusammennähen, die Öhrchen vorher abschneiden:

Vorteile der No-Waste-Methode:

  • Zuschneiden ist nach der genauen Berechnung auch sehr einfach
  • Kein Verschnitt – „No Waste“
  • Das Nähen diagonal auf den Quadraten ist auch sehr einfach, kein Ausdehnen im schrägen Fadenlauf

Nachteile:

  • Es müssen zwei sehr unterschiedliche Größen zugeschnitten werden,
  • Eine genau Berechnung der Quadrate ist erforderlich

Und noch ein Paar Topflappen sind fertig geworden. Allerdings mit etwas runden Ecken. Das doppelte Leinen war wohl etwas zu dick für schöne, gerade Ecken:

Bis später bei den weiteren Flying-Geese-Anleitungen.

Eure Wiebke

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