Liebe Leserinnen und Leser,
aus dem leger fallenden Cape, das ich eigentlich nähen wollte, wurde eine „Caperine“ (eigene Wortschöpfung, im Duden nicht zu finden). Der kurze Umhang liegt lose auf den Schultern und wird nicht geschlossen. Er erinnert an eine Pelerine.
Rückseite.
Seitenansicht – links.
Seitenansicht – rechts.
Und so habe ich es gemacht: Als Muster diente ein Kragen, den ich rundherum vergrößert und mit einigen Applikationen verziert habe.
Ich quiltete den Walk ohne Unterlage, also nur den Wollfilz.
Nach dem Quilten legte ich die beiden Cape-Hälften aufeinander (rückwärtige Mitte = Stoffbruch) und glich die Form rundherum an.
Anschließend unterlegte ich das Cape mit Seide, markierte einige Stellen durch „Knipse“ als Passzeichen und steckte beide Teile mit Nadeln aufeinander.
Mit einem Geradstich nähte ich knapp an der Außenkante entlang.
Wieder überprüfte ich die Form des Capes und glich an, wo es erforderlich war.
Der Außenrand des Capes wurde von der Oberseite her gefilzt. Auf dem Foto sieht man in der Mitte die gefilzte Kante, darunter die offenen Kanten des Walks und der Seide.
Vordere Rundung – gefilzt.
Zum Abschluss nähte ich noch eine Kordel an die Außenkante der Caperine. Mit dem Nähfuß 10 D und der BERNINA 780 war dies schnell gemacht.
In der Mitte sieht man die Kordel auf der Innenseite der Caperine, darunter die Außenseite.
Herzliche Grüße
Susanne
Die Caperine sieht wunderbar aus. Eines der ganz wenigen Kleidungsstücke, in denen das Quilting einen großen Teil des tollen Eindrucks ausmacht!
Hallo Susanne,
Dankeschön für Deine Antwort. Wo Du gefilzt hast, erschliesst sich mir leider immer noch nicht. Wenn ich die Bilder richtig deute, hast Du die Caperine nicht verstürzt, sondern Walk und Seide aufeinandergesteppt. Ich vermute, dass ich hier einen Denkfehler habe, weil man nach diesem Vorgehen nicht mehr gleichzeitig Walk und Seide sehen könnte. Aber da ich nicht filzen kann, ist das jetzt nicht so wichtig…
Zum praktischen Verwendungszweck: Früher hatte ich gestrickte/gehäkelte Stolen/Tücher für den Fall, dass einem abends draussen z.B. beim Eisessen kühl wurde. Meine Teile hatten alle so dekorative Lochmuster, dass der Nutzwert sehr begrenzt war. Für solche Zwecke könnte ich mir die Caperine sehr gut vorstellen. Sieht nicht ganz so verfroren aus wie eine langärmlige Jacke 🙂
Liebe Grüße Annette.
Kalte Zeit kann jetz kommen ! Du hast eine wunderschöne Caperine gegend Wind…..Bravo und liebliche Grüsse
Hallo Annette,
danke. Die Caperine liegt in Reichweite meines Computers. Mit einem Griff ist sie umgelegt, wenn es mir zu kühl wird. Und ebenso schnell fliegt sie im hohen Bogen, wenn mich mein “persönlicher Sommer” ereilt. 😉
Gefilzt habe ich die Caperine rundherum an der Außenkante, damit die Seide, die offenkantig angenäht wurde, nicht ausfranst.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
ein hochinterssantes Kleidungsstück hast Du da designt! Ich versuche gerade, Deine Idee weiterzuspinnen: Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas auch mit vorne verlängerten Kanten gut aussähe. Was auch spannend wäre: Ein Kreis mit T-förmigem Einschnitt (Längsstrich vom T für die Kanten in der vorderen Mitte, Querstrich für den “Halsausschnitt”. Das ganze dann (nach Dekorieren/Quilten/was auch immer) verstürzt und umgeklappt ergäbe, je nach Radius des Kreises, so etwas wie eine Caperine mit angeschnittenem Revers. Wenn ich nur wüsste, was ich damit machen sollte… Spannend wäre es schon. Zudem müsste der Stoff natürlich so gut fallen wie Dein Walk. Zu welchem Anlass wirst Du die Caperine tragen?
Was ich nicht verstanden habe: Wo hast Du gefilzt? Innen am Halsausschnitt? Hat das Filzen funktionelle Gründe oder soll es den Übergang zwischen Filz und Seide optisch harmonischer gestalten?
Dankeschön und liebe Grüße Annette.