Ich liebe Paspeln. Dieser schmale Nahtbesatz ist ein wunderschöner Blickfang und oftmals das Tüpfelchen auf dem i bei einem Nähwerk.
„Die Paspel besteht aus einem längs gefalteten Stoffstreifen, zwischen dessen Lagen eine Schnur eingelegt werden kann. Die Paspel wird beim Schließen der Naht eines Kleidungsstückes mitgeführt, so dass von außen die Bruchkante des Streifens als kleiner, die Nahtlinie betonender Wulst sichtbar wird.“ Quelle Wikipedia
Paspelband kann man fertig als Meterware kaufen. Es gibt verschiedene Stärken und Farben und sogar elastische Paspeln, um sie bei Jerseystoffen einzunähen. Doch viel schöner als eine gekaufte Paspel ist es, das Zierband selber anzufertigen. Denn dann hat man die Möglichkeit, Farbe und Stärke ganz individuell nach den eigenen Wünschen zu gestalten.
Paspel nähen ist gar nicht schwer.
Viele Jahre habe ich meine Paspelbänder mit der normalen Nähmaschine und dem Reißverschlussfuß genäht. Irgendwann kam ein extra Paspelfuß dazu, der das Anfertigen und Einnähen sehr erleichtert. Und seit ich auch den Paspelfuß für meine Overlockmaschine habe, ist das Nähen eine so schnelle Sache, dass ich gern auch mal ein wenig auf Vorrat nähe.
Alles was man braucht ist ein Stück Stoff, Kordel in der gewünschten Stärke und die Overlock, bestückt mit dem praktischen Paspelfüßchen.
Aus einem 40x40cm großen Stück Stoff fertige ich zunächst Schrägband. Dabei arbeite ich das ganze gern als „Endlosschrägband“. (Tolle Anleitungen zu der Technik findet Ihr via Suchmaschine in ganz vielen Blogs.) Es ist wichtig für eine Paspel Schrägband zu verwenden, denn nur so kann sich die Paspelierung später auch schön um Rundungen und Kurven legen.
Mit dem fertigen Band und der Kordel geht es dann an die Overlockmaschine.
Das Band wird zur Hälfte gefaltet und die Kordel in den entstandenen Bruch gelegt. Unter das Füßchen führen, dabei läuft die Kordel in der Rille.
Losnähen und wie von Zauberhand hat man blitzschnell ganz sauberes Paspelband am laufenden Meter.
Mit diesem Band kann man jetzt wunderbar seine Kleidung und Accesoires verzieren. Ob am Übergang Besatz/Futter oder als Blickfang in einer Teilungsnaht – der kreativen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Mein Tipp: Wenn Ihr schöne Baumwollreste habt, dann legt Euch doch gleich einen kleinen Vorrat an fertigen Paspelbändern an. Es ist toll, wenn man eine schöne Auswahl für so ein liebevolles Detail hat. Denn mit Paspel wird jedes noch so einfache Teil zu einem besonderen Stück.
Hier habe ich z.B. einen Leseknochen damit veredelt: Tutorial Zierband in Leseknochen nähen
Ich wünsche viel Freude beim Nacharbeiten
Euer Schneiderherz
Ute

Guten Morgen,
Ich hab eine Frage zu dem Material der Kordel.
Auf was ist da zu achten?
Dankeschön
Ich nehme gern Baumwollkordel. Sie sollte nicht zu steif und strack sein- das ist bei Synthetik manchmal der Fall.
Liebe Grüße
Ute
Lieben Dank für die gute AnleitungKann ich eigentlich anstatt der Kordel auch Wolle verwenden? Also unter Berücksichtigung der Waschanleitungen?
Wahrscheinlich wird die Paspel dann etwas weniger Stand und Volumen haben, aber wenn die Waschbedingen gleich sind, sollte das funktionieren. Persönlich Erfahrung habe ich da allerdings noch nicht 🙂
Liebe Grüße
Ute
Hui, da ist das Interesse grad an den elastischen Paspeln ja wirklich sehr gross. Ich muss aber gestehen, dass ich noch nie welche selber gemacht habe. Doch ich werde mal recherchieren und probieren und dann dazu berichten 🙂
Liebe Grüße
Ute
Hallo,
mit was füllst du denn deine Jerseypaspeln? Ich zabeneinfach noch nichts passendes gefunden und gerollter Jersey ist finde ich im Paspelfuß als Füllung eher ungeeignet.
LG
Danke für den tollen Tipp! An der Herstellung von elastischer Paspel bin ich auch sehr interessiert…
Und irgendwie auch an der Herstellung von Jersey-Schrägband…
Was legt ihr fpr Kordeln in den Paspel wenn ihr Paspeln aus Jersey macht? Und muss der Jersey auch als Schrägband geschnitten weren? Danke
Elastische Paspel würde mich auch interessieren ?